PSYCHISCH KRANKE
: Eine Klinik für Migranten

HANNOVER | In Niedersachsen gab es diese Woche eine Premiere: Dort hat die bundesweit erste Tagesklinik für psychisch kranke Migranten offiziell ihre Arbeit aufgenommen. „Migranten müssen oft lange suchen, bis sie jemanden finden, der sie versteht“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) bei der Eröffnungsfeier. Das Angebot leiste „einen wichtigen Beitrag zur Integration von psychisch belasteten Menschen in unsere Gesellschaft. Gleichzeitig kann das Angebot Menschen dabei helfen, unnötige stationäre Aufenthalte zu vermeiden“, betonte die Ministerin. Das „Transkulturelle Zentrum“ des Klinikums Wahrendorff bietet zehn Behandlungsplätze. Die Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte könnten fließend Deutsch und Türkisch sprechen, sagte Matthias Wilkening, Geschäftsführer der Klinikums. Auf diese Weise könne ein enges therapeutisches Vertrauensverhältnis geschaffen werden. Mit diesem Projekt werde der Unterversorgung von psychisch kranken Menschen mit türkischer Herkunft entgegengewirkt. „Wir verhindern damit, dass etliche behandlungspflichtige Patienten in ein Versorgungsloch fallen“, sagte Wilkening. (dpa)