EHRENWERTE EINBRECHER GEBEN BEUTE EINGEKNICKT ZURÜCK: Ein Herz für Beklaute

ISTANBUL afp/taz | Mit einem Satz, den auch Errol Flynn nicht chevaleresker und galanter hätte hinzwirbeln können, haben jüngst ein paar türkische Einbrecher um Verzeihung gebeten: „Wir sind Diebe, aber nicht ohne Gewissen“, schrieben sie hochtönend ihrem Opfer, einer Beamtin aus dem Stadtteil Maltepe, deren Wohnung sie zuvor ausgeräumt hatten. „Wir wussten nicht“, räumten die reuigen Langfinger ein, „dass Sie behindert sind, entschuldigen Sie bitte.“ Und tatsächlich lagen neben dem Bekennerschreiben, das die bestohlene Emriye Celebi am Montag vor ihrer Wohnungstür fand, einige der entwendeten Gegenstände. Der geklaute Fotoapparat allerdings war nicht dabei – auch als Dieb mit Gewissen muss man halt schauen, wo man bleibt. Vermutlich werden Istanbuls Wohnungen nicht nur mit Nazar-Amuletten vor dem bösen Blick, sondern bald auch mit Rollstuhlfahrer-Piktogrammen vor Einbrechern geschützt.