Allianz für Arbeit

Allianzler und BenQ-Angestellte demonstrieren für Arbeitsplätze. Minister: Noch nicht genug erreicht

DÜSSELDORF rtr/taz ■ Hunderte von Beschäftigten des Versicherungsriesen Allianz und des insolventen deutschen Handybauers BenQ Mobile haben gestern vor dem Düsseldorfer Landtag gemeinsam für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert.

Der nordrhein-westfälische IG-Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel bekräftigte die Forderung der Gewerkschaft, der Siemens-Konzern müsse für seine ehemalige Handysparte 200 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um den Mitarbeitern wieder eine Perspektive zu geben. „Siemens muss zahlen“, rief er. Dies sei angesichts der Milliarden-Gewinne des Konzerns „nur gerecht“. Der Konzern müsse möglichst viele der ehemals 3.000 BenQ-Beschäftigten übernehmen.

Die nordrhein-westfälische Verdi-Chefin Gabriele Schmidt kritisierte, das Allianz-Management gehe arbeitsmarktpolitisch über Leichen und stopfe sich gleichzeitig die Taschen voll. Der Versicherungskonzern müsse ein Konzept zur Standortsicherung vorlegen. Begleitet von Buhrufen der Demonstranten sagte der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), das Land habe in Gesprächen mit BenQ „einiges erreicht“. Doch das sei noch nicht genug, räumte er ein. Die Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Hannelore Kraft, hatte zuvor die Verantwortung der Landesregierung angemahnt. Das Land müsse sich nach einer „unternehmerischen Perspektive für die Standorte umschauen“, sagte sie.

Bei der Allianz hatten der Gewerkschaft zufolge bereits am Donnerstag mehr als 2.000 Beschäftigte demonstriert. Der Münchener Finanzkonzern will sich im Rahmen eines umfassenden Konzernumbaus von rund 7.500 Beschäftigten trennen. Kritik haben die Pläne vor allem hervorgerufen, weil die Allianz dieses Jahr erneut Rekordgewinne einfahren wird.