Der Nebenkriegsschauplatz

MOLDAU Russlands Vizeregierungschef besucht Transnistrien und droht mit Bomber auf Twitter

MOSKAU/BUKAREST afp | Der russische Vizeregierungschef Dmitri Rogosin hat im Ukrainekonflikt einen diplomatischen Nebenkriegsschauplatz eröffnet: Eigenen Angaben zufolge hat Rogosin nach einem Besuch in Transnistrien eine Petition nach Moskau geschmuggelt, in der die Anerkennung des von der Republik Moldau abtrünnigen Gebiets durch Russland gefordert wird. Trotz einer Durchsuchung und Beschlagnahme eines Teils der Petition durch Sicherheitskräfte am Flughafen der moldauischen Hauptstadt Chisinau habe er einen Großteil von Kisten mit Unterschriften außer Landes bringen können, schrieb Rogosin auf Facebook.

Rogosin hatte Transnistrien am Freitag besucht, um einer Militärparade zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs beizuwohnen. Rumänien und die Ukraine hatten ihm den Überflug verweigert. In einer Twitter-Nachricht Rogosins hieß es: „Rumänien hat den Luftraum nach Aufforderung durch die USA für mein Flugzeug gesperrt […], das nächste Mal komme ich mit einer TU 160.“ Die Tupolew 160 ist ein Langstreckenbomber.

Das rumänische Außenministerium nannte die „Drohung mit dem Einsatz eines russischen strategischen Bombers durch einen russischen Vizepremier im aktuellen Kontext eine ausgesprochen schwerwiegende Erklärung“. Es erinnerte daran, dass Rumänien Mitglied der Nato und der EU sei. Moskau müsse erklären, ob Rogosins Äußerung offizielle Position der russischen Regierung sei.