Sonnenchips sollen Frankfurt retten

Gestern wurden an der Oder die Pläne für eine Solarfabrik vorgestellt. Sie soll der Region 1.000 neue Jobs bescheren

„Ex oriente lux – aus dem Osten kommt das Licht“, jubelte Matthias Platzeck (SPD) gestern im wolkenverhangenen Frankfurt (Oder). Brandenburgs Ministerpräsident präsentierte einen Ansiedlungscoup: die geplante Solarfabrik der Hamburger Conergy AG. 1.000 Menschen aus der Region sollen hier in Arbeit kommen – im Rohbau der gescheiterten Chipfabrik.

Auch Oberbürgermeister Martin Patzelt (CDU) wählte solare Metaphern: „Nun bricht die Sonne aus den dunklen Wolken wirtschaftlichen Niedergangs hervor.“ Als vor drei Jahren die Chipfabrik mit geplanten 1.300 Arbeitsplätzen scheiterte, versank die Stadt, die nach der Wende mit ihrem Halbleiterwerk 8.000 Jobs verloren hatte, noch tiefer in der Depression.

Frankfurt sei nun eine Solarstadt, hieß es gestern. Tatsächlich wäre Conergy – nach der Odersun AG und der First Solar GmbH – das dritte Solarunternehmen am Ort. Wenn sich alle Ankündigungen bewahrheiten, arbeiten im Jahr 2008 über 1.500 Menschen in der Branche. „Wir hoffen, die Arbeitskräfte hier in der Region zu finden“, sagte Conergy-Chef Hans-Martin Rüter.

Geholfen haben bei der Ansiedlung auch Fördermittel: First Solar erhielt knapp 40 Prozent der Investitionen von der EU, Conergy hat 14 Prozent beantragt. Unternehmensgründer Rüter ist überzeugt, dass die Nachfrage nach Solarmodulen weiter steigt: „Wir werden hier mit Sicherheit mehr als die prognostizierten Arbeitsplätze schaffen, wenn der Weltmarkt das forciert.“ DPA