Berlin saniert

Auf den ersten Blick gibt sich Berlins rot-roter Senat beim Thema Wohnungsverkauf hart: Im neuen Koalitionsvertrag versprechen SPD und Linkspartei, Verkäufe „auf das zur Eigensicherung und Bestandsarrondierung zwingend erforderliche Maß zu begrenzen.“ Blockverkäufe an „große Investmentgesellschaften“ – die so genannten Heuschrecken – schließen die Koalitionäre aus. Trotzdem stehen die Hauptstädter unter Druck. Die sechs Landesunternehmen mit ihren rund 270.000 Wohnungen sollen dem Landeshaushalt endlich Gewinne einbringen. Gelingen soll das durch sinkende Verwaltungskosten und weniger Leerstand. Verkäufe gab es dennoch ständig: Allein 2004 und 2005 schlug Rot-Rot rund 90.000 Wohnungen los. Und schon bald wird die chronisch defizitäre Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) die Koalitionäre in Bedrängnis bringen. Die Landestochter muss dringend Bestände verkaufen. Nicht zur eigenen Sanierung, sondern zum schlichten Überleben.MLO