Anschlag auf Obdachlosenzeitung

Auf die Redaktion der Obdachlosenzeitung Querkopf wurde erneut ein Anschlag ausgeübt. Die Täter hatten in der Nacht auf Montag zwei Fensterscheiben der Eingangstür mit einem Stein eingeworfen und laut Polizei das Türschloss blockiert. Zudem wurde die Fassade des Gebäudes in Kreuzberg mit Parolen wie „Rotfront verecke“ und „Grüße vom Nikolaus“ beschmiert, so Querkopf-Redakteur Werner Schneidewind. Er geht ebenso wie die Polizei davon aus, dass Rechtsextremisten für die Tat verantwortlich sind.

Laut Schneidewind ist der Anschlag der zweite in diesem Jahr. Bereits im März hätten die vermutlich gleichen Täter einen ähnlichen Anschlag verübt und ihre „Visitenkarte“ in Form der Internetadresse des „Nationalen Widerstandes“ an der Hauswand hinterlassen. „Seit den zehn Jahren, die wir in Berlin sind, wurden immer wieder Anschläge mit dem gleichen Muster verübt“, so Schneidewind. Die Polizei nehme jedes Mal alles auf, aber die Ermittlungen verliefen im Sande. Ebenfalls betroffen sei ein naher Skaterladen.

Ein Polizeisprecher bestätigte die Angaben zu dem erneuten Anschlag auf die Querkopf-Redaktion. Die Schmierereien seien wiederholt mit einem Keltenkreuz „signiert“ gewesen.

Ebenfalls Opfer eines Anschlages wurde ein Anwältinnenbüro in der Kreuzberger Urbanstraße. Eingangstür und Namensschild wurden mit schwarzer Farbe beschmiert. Die Täter hinterließen ein Zeichen, das aussehe wie ein Keltenkreuz, teilte das Büro mit. Es vertritt MandantInnen aus der linken Szene und sei in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal Opfer eines vermutlich rechten Anschlags geworden. CAROLIN KÜTER