SPD will „Allianz für Fachkräfte“

ARBEITSMARKT Konzept: Bildungsinvestitionen statt Zuwanderung

BERLIN taz | Die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles und Bundestagsfraktionsvize Hubertus Heil haben am Dienstag in Berlin ein Konzept vorgelegt, wie dem drohenden Mangel an Fachkräften in Deutschland begegnet werden kann. Mit der „Allianz für Fachkräfte“ will die SPD die Erwerbsbeteiligung von Frauen und Arbeitslosen in Deutschland erhöhen und in Bildung investieren. Der Effekt fehlender Fachkräfte werde erst in etwa 15 bis 25 Jahren spürbar, sagten die Politiker. „Wir sehen keinen allgemeinen Fachkräftemangel – noch nicht“, sagte Generalsekretärin Nahles.

In den kommenden Jahren werden jedoch viele Fachkräfte aus den geburtenstarken Jahrgängen der fünfziger und frühen sechziger Jahre in Rente gehen und eine Lücke in den Unternehmen reißen. Die Regierung debattiert deshalb darüber, ob die Mindesteinkommensgrenze von aktuell 66.000 Euro gesenkt werden soll, ab der es Zuwanderern problemlos ermöglicht wird, in Deutschland zu arbeiten. Dies will die FDP. Auch über ein Punktesystem nach kanadischem Vorbild diskutiert sie, bei dem Zuwanderung je nach Arbeitsprofil des Bewerbers erleichtert werden kann.

Beide Methoden lehnt die SPD – ähnlich wie die CSU – ab. „Es gibt keine Notwendigkeit für ein Punktesystem“, sagte Fraktionsvize Heil. Auch die Einkommensgrenze sei gerade abgesenkt worden. GOR