„Unsere Szene ist riesig“

Filmfest „Abgedreht“ zeigt Werke von Jungtalenten

■ 23, studiert an der Hochschule für bildende Künste und drehte seinen ersten Film im Alter von zwölf Jahren.FOTO: PRIVAT

taz: Herr Lüdemann, dieses Jahr sind Sie mit ihrem 15-minütigen Film „Am Draht“ bei „Abgedreht“ dabei. Wovon handelt der Film?

Yannik Lüdemann: Es geht um einen Aufpasser auf einem Schrottplatz. Der Mann wirkt eigenartig, schon zum Vorstellungsgespräch kommt er im Anzug. Aus Schrottteilen baut er merkwürdige Apparaturen zusammen. Eine davon ist ein Funkgerät, das auf magische Weise zu funktionieren scheint und über das er in Kontakt mit einem Schuljungen tritt.

Klingt nach einer ziemlich schrägen Handlung.

Der Plot steht nicht im Mittelpunkt. Mir ging es um das Spiel mit dem, was der Zuschauer erfährt und was man ihm vorenthält. Was die beiden sagen, könnten auch Selbstgespräche sein. So wie ich den Film geschnitten habe, sieht es aber so aus, als würden sie sich unterhalten.

Braucht es dafür nicht eine Menge Erfahrung?

Bei „Abgedreht“ mache ich zum dritten Mal mit, außerdem studiere ich seit fünf Semestern Freie Kunst mit Schwerpunkt Film.

Haben Regisseure in Hamburg gute Chancen?

Unsere Szene ist riesig. Zwar haben wir nicht die Technik wie Kunsthochschulen in Berlin oder Köln, dafür kann man hier durch die zahlreichen Festivals schnell ein offenherziges Publikum finden und viele Filmemacher kennen lernen.INTERVIEW: GORDON BARNARD

■ Filmfestival „Abgedreht“: ab 11 Uhr, am Freitag ab 10.30 Uhr, Metropolis Kino, Steindamm 52-56