Mastercard-Website lahmgelegt

WIKILEAKS Hacker blockieren Internetseite des Kreditkartenunternehmens. Australiens Außenminister nimmt Wikileaks gegen Vorwürfe in Schutz

BERLIN dpa/taz | Nach der Festnahme von Wikileaks-Gründer Julian Assange sorgen seine Sympathisanten mit spektakulären Aktionen im Internet für Aufsehen. Sie blockierten gestern stundenlang die Website des Kreditkartenriesen Mastercard. Zuvor hatte der Finanzdienstleister die Überweisung von Spenden an Wikileaks gestoppt.

Zu dem Hackerangriff bekannte sich die „Anonymous“-Bewegung, die 2008 mit Protestaktionen gegen die Organisation Scientology bekannt wurde. Sie bezeichnete die Aktion als „Operation Payback“ und sprach von einer andauernden Kampagne gegen „freiheitsfeindliche Organisationen“.

Wie zum Trotz hat die Enthüllungsplattform Wikileaks nach der Festnahme des Gründers Assange und ungeachtet des internationalen Drucks auf die technische Infrastruktur der Enthüllungsplattform einen ganzen Schwung von bislang geheimen Depeschen im Internet veröffentlicht. „Wir lassen uns nicht knebeln, weder durch juristische Mittel noch durch die Unternehmen, die Zensur ausüben. Wikileaks ist noch immer online“, erklärte Sprecher Kristinn Hrafnsson über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Der australische Außenminister Kevin Rudd nahm Wikileaks in Schutz. Dafür, dass hunderttausende brisante Dokumente in Umlauf gekommen seien, sei die US-Regierung verantwortlich, die ihre Geheiminformationen nicht ausreichend geschützt habe, sagte Rudd am Mittwoch im australischen Rundfunk. Die Schuld liege bei den Informanten und nicht bei demjenigen, der die Depeschen veröffentlicht habe. Sein Land werde Assange wie jeden anderen im Ausland inhaftierten Australier unterstützen, erklärte Rudd.

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