Asyl für Wikileaks

NETZ Piratenpartei veröffentlicht Kopien

Virtuelles Asyl bietet die Bremer Piratenpartei seit gestern der amerikanischen Enthüllungsplattform Wikileaks: Sie veröffentlicht Kopien der gesperrten Wikileaks-Homepage auf einem eigenen Server.

Nach der Veröffentlichung von US-Geheimdepeschen werde Wikileaks seit Tagen „durch Repressalien der USA unter Druck gesetzt“, erklären die Bremer Piraten: Die offizielle Internetseite ist abgeschaltet, der Server-Anbieter Amazon hat die Zusammenarbeit aufgekündigt, die Bezahlsysteme Paypal, Master Card und Visa leiten keine Spenden mehr an Wikileaks weiter. Für all das, so die Bremer Piraten, fehle die rechtliche Grundlage: Kein Gesetz verbiete Wikileaks die Publikation von Dokumenten wie den Depeschen. Deshalb werde mit wirtschaftlichem Druck versucht, die Veröffentlichung „unangenehmer Wahrheiten“ künftig zu verhindern.

Unternehmen, die ähnliche Internetanbieter wie Wikileaks nutzen, raten die Piraten, die Vorgänge genau zu beobachten: Nur auf Basis „fadenscheiniger Nutzungsbedingungen“ könnten amerikanische Unternehmen kleinen und größeren Firmen „mit einem Klick“ Geldflüsse, Daten und Geschäftsinformationen entziehen. Die anderen Parteien sowie Zeitungsverlage fordern die Piraten auf, die Plattform ebenfalls zu unterstützen und die Wikileaks-Kopien im Netz zu veröffentlichen. THA

http://wikileaks.bremenleaks.de