KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER VATTENFALL UND KRÜMMEL
: Geballte Inkompetenz im Konzern

Das Kieler Urteil über die vorgesehene Leiterin des AKW Krümmel ist vernichtend

Es ist ja nicht so, dass der Atomkonzern Vattenfall vor Glaubwürdigkeit strotzt. Im Gegenteil: Spätestens seit Beginn der Pannenserien in den beiden Schrottreaktoren Krümmel und Brunsbüttel vor dreieinhalb Jahren gilt er selbst unter grundsätzlichen Befürwortern der Atomkraft als eher halbseidenes Unternehmen. Eine Einschätzung, die der unmögliche Stromkonzern aus Schweden nun erneut bestätigt.

Das Urteil der Kieler Atomaufsicht über die vorgesehene Leiterin des Reaktors Krümmel ist vernichtend: Ihr fehle es sogar an den fachlichen Qualifikationen, die von jedem ihr untergebenen Schichtleiter zu erfüllen seien – die geballte Inkompetenz im Amt.

Die Hartnäckigkeit indes, mit der Vattenfall seit über einem Jahr die Maschinenbauerin trotz aller Warnungen aus Kiel durchsetzen will, widerspricht allen vollmundigen Ankündigungen. Transparenz wolle er schaffen, versprach der Atomstromer nach den Pannen im Sommer vor drei Jahren, und verlorenes Vertrauen wiedergewinnen. Das ist kabarettreif.

Die erhoffte Wiederinbetriebnahme des Meilers Krümmel sabotiert Vattenfall ganz nebenbei selbst: Ab Mitte Januar sollte das Kraftwerk eigentlich wieder laufen. Ohne Chefin allerdings wird daraus nichts – und dabei sollte es bleiben.

Vattenfall demonstriert derzeit eine ganz eigene GAU – größte anzunehmende Unfähigkeit.