VW-Spitze beschließt neue Führung

Volkswagen-Aufsichtsrat bestellt Audi-Chef Martin Winterkorn zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Bernd Pischetsrieder bleibt für Sonderaufgaben im Konzern

WOLFSBURG taz ■ Der Führungswechsel bei Volkswagen ist perfekt. Das Aufsichtsgremium bestellte gestern einvernehmlich Audi-Chef Martin Winterkorn zum neuen VW-Vorstandsvorsitzenden. Sein Vorgänger Bernd Pischetsrieder scheidet zum Jahreswechsel aus dem Amt aus. Er wird aber weiterhin bei Europas größtem Autokonzern bleiben und in Zukunft Sonderaufgaben wahrnehmen. Ein Nachfolger für Winterkorn an der Audi-Spitze wurde noch nicht bestellt. Volkswagen-Markenvorstand Wolfgang Bernhard, über dessen Rücktritt in den vergangenen Tagen intensiv spekuliert wurde, war auf der Sitzung des Aufsichtsrates nach Angaben des Unternehmens kein Thema.

Dort folgte man bei seinen Personalbeschlüssen damit ganz den Vorgaben, die das Aufsichtsratspräsidium vor 14 Tagen gemacht hatte. Zudem erörterte das Aufsichtsgremium die VW-Investitionsplanung für die kommenden drei Jahre. In seinem Hauptbereich Automobile will VW demnach bis 2009 insgesamt 24,7 Milliarden Euro investieren, davon 17,7 Milliarden in Sachanlagen. Davon entfällt der Löwenanteil von 10,7 Milliarden Euro auf Deutschland.

Der Aufsichtsrat stimmte auch dem Bau eines neuen VW-Werks in Indien zu, das 2009 mit 2.500 Arbeitern im Bundesstaat Maharashtra die Kleinwagenproduktion aufnehmen soll. Die Aufsichtsräte befürworteten ebenfalls eine einvernehmliche Zusammenführung der Lkw-Hersteller MAN und Scania, an denen VW beteiligt ist. Ü.O.