Cameron will „volle Wucht des Gesetzes“

LONDON dapd/taz | Der britische Premierminister David Cameron hat die gewaltsamen Ausschreitungen im Zentrum von London nach der Parlamentsabstimmung zur Erhöhung der Studiengebühren am Donnerstag scharf verurteilt. Eine Minderheit der Demonstranten sei entschlossen gewesen, Gewalt zu provozieren und Polizisten anzugreifen, erklärte Cameron. Sie sollten die „volle Wucht des Gesetzes“ zu spüren bekommen.

Das von der konservativ-liberalen Koalition eingebrachte Gesetz zur Erhöhung der Studiengebühr auf englischen Universitäten auf bis zu 9.000 Pfund (10.800 Euro) pro Jahr war am Donnerstag mit einer Mehrheit von 21 Stimmen angenommen worden. Bei den Liberaldemokraten stimmten 28 Abgeordnete dafür und 21 dagegen, fünf enthielten sich. Auch sechs Konservative stimmten mit Nein.

Bei den Auseinandersetzungen wurden nach offiziellen Angaben am Donnerstag 43 Demonstranten und zwölf Beamte verletzt. 22 Verdächtige wurden festgenommen. Dabei gerieten auch Prinz Charles und seine Frau Camilla in die Ausschreitungen. Demonstranten traten gegen den Rolls-Royce des Thronfolgers und besprühten ihn mit Farbe, als das Paar auf dem Weg durch das Londoner Theaterviertel West End war. Eine Gruppe von Demonstranten zertrümmerte ein Fenster des Autos und bewarf es mit weißer Farbe. Einige riefen: „Ab mit ihren Köpfen!“ Die britische Studentengewerkschaft NUS kritisierte, die Gewalt habe die Erhöhung der Studiengebühren aus den Medien verdrängt.