„Der Wahlkampf geht los“

Debatte der kulturpolitischen Sprecher

■ 56, ist Politikchef des TV-Senders Hamburg 1, für den er auch die Sendungen „Nachgefragt“ und „Schalthoff Live“ moderiert.Foto: Hamburg 1

taz: Herr Schalthoff, steht die Diskussion zur Kulturpolitik nach dem Ende von Schwarz-Grün in einem neuem Licht?

Herbert Schalthoff: Das Ende der Koalition macht die Debatte heute schon zur ersten kulturpolitischen Wahlkampfveranstaltung. Der Kulturhaushalt soll eigentlich im März beschlossen werden, das wird sich jetzt sicherlich bis zum Sommer verzögern. Da will ich doch wissen, wie bis dahin vernünftige Kulturpolitik gemacht werden soll.

Nach dem Kulturgipfel im Oktober schien man einig darüber, viel erreicht zu haben. Zu Recht?

Das sehe ich kritisch, da hier der Stiftung Historische Museen im Falle des Altonaer Museums einfach der schwarze Peter zugeschoben wurde. Auf die generelle Zufriedenheit mit dieser Maßnahme will ich als Moderator die heutige Diskussion ebenfalls lenken.

Was erwarten Sie heute Abend von den kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen?

So wie es gerade Wahlkampfgeschenke sprudelt, würde es mich nicht wundern, wenn heute viel versprochen wird. Schließlich steht zum Beispiel die Summe, die durch Kürzungen beim Weihnachtsgeld von Beamten eingespart werden sollte, auf einmal auch wieder zu Verfügung. Die Opposition soll sich außerdem von ihrem Dogma lösen, dass die Stadt die Kultur „kaputtspart“. Der Etat wurde schließlich von 203,2 auf 204, 6 Millionen Euro erhöht.INTERVIEW: GORDON BARNARD

Diskussion „Notstand Kultur: Tod auf Raten?“: 19.30 Uhr, Kampnagel, Jarrestr. 20