Linke verschieben Besuch im Iran

BERLIN taz ■ Die Reisepläne stehen unter keinem guten Stern: Oskar Lafontaine und Norman Paech von der Linkspartei müssen ihren Iran-Besuch, der bereits einmal abgesagt wurde und jetzt eigentlich Mitte Dezember stattfinden sollte, erneut verschieben. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt soll nämlich nun die, ebenfalls mehrfach verschobene, Holocaust-Konferenz in Teheran stattfinden, die sich mit dem als „Mythos“ bezeichneten Völkermord an den Juden im Dritten Reich befasst. Das vorläufige Programm enthält Punkte wie „Gaskammern: Leugnung oder Bestätigung“ und „Holocaust: westliche Medien und Propaganda“. Von dieser „abscheulichen Koinzidenz“ habe er erst gestern erfahren, erklärte der Bundestagsabgeordnete Paech der taz. Die Reise sei bereits im August geplant worden. Wegen der Holocaust-Konferenz haben er und Fraktionschef Lafontaine gestern beschlossen: „Wir werden jetzt nicht fahren.“ B. GAUS