Hip um die Hüften

Das eigene Motiv auf der Umhängetasche: Individuelle Angebote setzen Trends im Weihnachtsgeschäft

Es muss so Mitte/Ende der Achtzigerjahre gewesen sein, als mit der exzessiven Verbreitung der Copyshops ein neuer Modetrend in die deutsche T-Shirt-Welt Einzug hielt: selbstbedruckte Hemden, eigene Motive: Unscharfe und übersättigte Schnappschüsse von Trinkgelagen, Urlaubsposen oder Lebenspartnern spannten sich fortan um Brust und Bauch. Die öffentlich zur Schau gestellten Eigenkreationen kehren nun wieder – beim liebsten Accessoire der jungen Generation, den Schultergurt- und Kuriertaschen. Modische „Einzigartigkeit“ ist die Parole, die die Taschen auch als Weihnachtsgeschenk zur ersten Wahl macht.

So individuell wie ihre Besitzer“ seien die Produkte des Nürnberger Druckwaren-Anbieters Printeria – kein Wunder, prangt auf den Deckelklappen seiner „Yourbags“ doch ein eigens vom Käufer ausgewähltes Foto- oder Grafikmotiv. „Vor allem Bilder aus dem familiären Bereich sind beliebt“, sagt Vertriebschefin Ricarda Nassal, „Kinderporträts etwa, als Großbild oder Andy-Warhol-mäßig verfremdet.“ Zu haben sind die Yourbags aus Polyester, Polyamid oder Lkw-Planen zu Preisen zwischen 50 und 100 Euro.

Wer es ein bisschen hipper um die Hüften baumeln mag, besorgt sich seinen Beutel natürlich in der Hauptstadt der Quertaschenträger: „Berlinbag“ druckt – neben „2,1 Millionen“ vorgefertigten Design-Kombis – auch die bildlichen Käuferwünsche auf die Taschendeckel seiner „photobags“.Und wer sich bei der eigenen Kreation ein bisschen unsicher ist, wird beruhigt: „Bei uns schaut immer noch ein ‚echter Mensch‘ auf das Druckmotiv, damit nichts schiefgeht“, heißt es bei berlinbag.

Traut man der eigenen Handfertigkeit mehr zu als seiner Fotosammlung, dann scheint auch Individualität stufenlos steigerbar: „Lkw-Planen sind das Kultmaterial“, posaunt es auch auf dem Markt der Bastel-, Näh- und Schneiderbücher, „die Farbenvielfalt ermöglicht es, die Taschen individuell auf den Kleiderschrank abzustimmen.“ Für die Eigengestaltung des strapazierfähigen Materials mit Nadel, Schere und Faden gibt es eine ganze Reihe einschlägiger Fachliteratur, inklusive Schnittmusterbögen. Das Ausgangsmaterial ist im gutsortierten Laden für Schneidereibedarf zu haben.

Wer übrigens schon beim anstehenden Geschenkekauf der nächsten Wochen Trendsetter sein will, der kann seine Papier- oder Kunststofftragetaschen bereits mit eigenem Bild oder Schriftzug ausstatten: „Bag Art“ aus Paderborn reproduziert die visuellen Kundenwünsche in Heißprägung oder Siebdruck, Mindestauflage: 250 Stück. Das reicht für viele Bescherungen.

CHRISTOPH RASCH

www.berlinbag.com; www.bagart-tragetaschen.de; www.printeria.de