Ein bisschen weniger Spekulation

FINANZEN Deutsche Bank stoppt einige Agrarfinanzprodukte und gibt zunächst kein Geld für Kohlehafen

FRANKFURT rtr/taz | Im Streit über Spekulationsgeschäfte mit Lebensmitteln kommt die Deutsche Bank Kritikern entgegen. Künftig wolle Deutschlands größtes Geldhaus sicherstellen, dass neue Finanzprodukte das Entstehen von Preisspitzen nicht begünstigten, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Sonntag einen Spiegel-Bericht. Es sollten keine Fonds mehr angeboten werden, die auf sogenannten Momentumstrategien beruhen.

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch begrüßte den „Mini-Teil-Ausstieg“ als „ein erstes Eingeständnis der Deutschen Bank, dass die Kritik an der Agrarspekulation und ihren Risiken nicht einfach vom Tisch gewischt werden kann“. Konsequent wäre jedoch nur ein Komplettausstieg aus der Agrar und Ölspekulation.

Auch in einer weiteren Frage reagierte die Deutsche Bank auf Kritik: Sie will sich zunächst nicht an der Finanzierung des australischen Kohlehafens beteiligen, der das Great Barrier Reef bedroht (taz berichtete). Weil es derzeit keine Einigung zwischen der australischen Regierung und der Unesco gibt, würde man keine Finanzierungsanfragen für einen Ausbau weiterverfolgen“, teilte die Bank mit. Gestoppt ist der Hafenausbau damit allerdings noch nicht. Die Pläne würden weiterverfolgt, teilte das zuständige Gemeinschaftsunternehmen GVK Hancock am Freitag mit. ROT