swb beantragt Genehmigung für Kohlekraftwerk
: Klimaschutz selber machen

500.000 Tonnen Kohlendioxid weniger im Jahr – mit diesem „Erfolg“ von 12 Jahren bremischer Klimaschutzpolitik brüstete sich unlängst der Senat.

Kommentar von Armin Simon

Das neue Kohlekraftwerk, das die swb errichten will, wird ihn buchstäblich zum Schornstein hinausblasen – mit jährlich 5,3 Millionen Tonnen CO2. Nicht, weil es an Alternativen mangelte. Sondern weil sie für die swb nicht so rentabel sind.

Klar: Steigt der Meeresspiegel, muss nicht die swb, sondern Bremen die Deiche aufstocken. Mit Bergrutschen, Tsunamis und anderen Klimakatastrophen muss die Allgemeinheit klarkommen. Und dass ein Kraftwerk der Zukunft schnell auf Leistungsschwankungen etwa von Offshore-Windparks reagieren können muss, dass dezentrale Kraftwerke mit Fernwärme-Anschluss den Brennstoff besser nutzen als ein großes, das die Weser heizt, interessiert die swb nicht.

Sie interessiert nur Geld: Solange also der Umweltminister für Kohlekraftwerke doppelt so viele CO2-Emissionsrechte verschenkt wie für Gaskraftwerke, wird sie immer für Kohle optieren. Wie so oft, wenn Geld regiert und Politik versagt, sind also die KundInnen gefragt: Anbieter, die kohle- und atomfreien Ökostrom anbieten, gibt es längst. JedeR Stromwechsel macht der swb einen Strich durch ihre Rechnung.