„Fast schon eine Demo“

Spendenlauf gegen sexuellen Missbrauch

■ 27, ist Initiator des Spendenlaufs, Medienwirt und war früher Mitarbeiter von Daniel Unger Sports. Jetzt ist er Musiker.

taz: Herr Kurtze, Sie laufen dieses Jahr zum fünften Mal an der Außenalster und sammeln dabei Spenden für den Verein „Dunkelziffer e.V“, der sexuell missbrauchten Kindern hilft. Wer läuft mit?

Lennard Kurtze: Bisher haben wir etwa 20 Anmeldungen. Aber nicht alle Leute melden sich an, Viele kommen spontan dazu. Daneben ist ein Team von Daniel Unger Sports mit etwa 15 Leuten dabei.

Trauen sich die Leute bei dem Wetter heute überhaupt vor die Tür?

Das wird ja heute kein Wettkampf, wir messen also keine Zeiten oder vergeben Startnummern. Man kann also vorsichtig laufen. Spaziergänger können auch mitmachen. Es geht uns darum, dass sich Leute für dieses oft ignorierte Thema auf der Straße zeigen. Der Lauf ist fast wie eine Demonstration.

Und wie können die Leute spenden?

Entweder direkt bei der Anmeldung auf unserer Homepage oder sie wenden sich direkt an den Verein.

Wie kamen Sie gerade auf „Dunkelziffer e.V.“?

Weil das Thema zu wenig Beachtung findet und wir das ändern wollten. Am Anfang sind wir nur mit Freunden gelaufen, dann kam uns die Idee, den Lauf mit einem guten Zweck zu verbinden. Der Termin hat auch seinen Grund: Die Leute sind gerade im Weihnachtsstress und werden über die Feiertage sehr viel essen. Da macht der Lauf gleich dreifach Sinn. INTERVIEW: GOB

■ Spendenlauf: 19 Uhr, Cliff-Restaurant, Fährdamm 19