UNTERM STRICH

Der Berliner Fotograf Michael Schmidt ist tot. Er starb am Samstag in Berlin im Alter von 68 Jahren nach langer, schwerer Krankheit, wie sein Galerist Claes Nordenhake der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag bestätigte.

1945 in Berlin geboren, hatte Schmidt zunächst eine Malerausbildung gemacht und als Polizist gearbeitet. Das Fotografieren brachte er sich selbst bei.

Schmidt wurde vor allem für seine Fotoserien bekannt. Unter anderem porträtierte er Westberlin vor der Wende und zeigte die triste Seite der Stadt.

Das Museum of Modern Arts in New York widmete Schmidt als erstem deutschen Künstler eine Einzelausstellung und stellte seine Serie „Ein-Heit“ vor. Darin hatte der Fotograf die deutsch-deutsche Wiedervereinigung dokumentiert.

Zuletzt erregte Schmidt mit der Bilderserie „Lebensmittel“ Aufsehen. Dafür war er fünf Jahre lang durch Europa gereist und hatte unter anderem in Brotfabriken und Milchviehbetrieben Fotos von der industriellen Lebensmittelproduktion gemacht. Schmidt hatte meist schwarz-weiß fotografiert, „Lebensmittel“ zeigte erstmals auch einige Farbaufnahmen. Für die Serie wurde er vergangene Woche in London mit dem Prix Picet ausgezeichnet. Anlässlich der Preisverleihung zeigt das Victoria and Albert Museum in London die Arbeiten bis zum 14. Juni.