DIE KLEINE WORTKUNDE [laptop]

Ab nächstem Jahr gibt es keine Laptops mehr. Stattdessen heißen sie dann „Klapprechner“. Zu den guten Vorsätzen von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) gehört außerdem die Abschaffung der Wörter „Ticket“ (wird wieder zu Fahrkarte) und „Flipchart“ (Na? Genau – Tafelschreibblock). Was er damit bezwecken will? Die deutsche Sprachen retten.

Diese Wortkunde müsste sich also eigentlich mit dem Wort „Klapprechner“ beschäftigen, aber leider hat diese Neuschöpfung keine Vergangenheit – und keine Zukunft. Der Verkehrsminister setzt sich zwar seit seiner Amtsübernahme für eine Sprachbereinigung ein, doch kommt er in diesem Fall zu spät. Sowohl der Duden als auch der Leipziger Textkorpus verzeichnen Laptop als deutsches Wort, das ungefähr zweihundertmal häufiger benutzt wird als „Klapprechner“. Ramsauer könnte sich stattdessen an der in der taz losgetretenen Debatte beteiligen und Wörter erfinden, die im Deutschen noch fehlen: für „Anga-anga“ zum Beispiel – dem Verdacht, man sei Objekt von Gerüchten und Spott geworden. CARSTEN JANKE