Nach Protest höhere Löhne

BOLIVIEN Präsident hebt den Mindestlohn an

LA PAZ afp | Boliviens Staatschef Evo Morales steht wegen eines enormen Anstiegs der Treibstoffpreise unter Druck. Angesichts drohender Streiks und Protestkundgebungen kündigte der linksgerichtete Präsident am Mittwoch (Ortszeit) eine 20-prozentige Anhebung des landesweiten Mindestlohns an. Auch die Gehälter bei Polizei und Armee sowie im Gesundheits- und Bildungsbereich würden im kommenden Jahr um 20 Prozent angehoben, sagte Morales in einer Fernsehansprache.

Zudem kündigte Morales eine Agrar-Versicherung zur Absicherung von Landwirten, Investitionen in die Wasserversorgung sowie andere wirtschaftspolitische Maßnahmen an. Unter anderem werde es staatliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Preise bestimmter Lebensmittel wie Mais geben, sagte Morales.

Zwei große Gewerkschaften sowie Bürgerorganisationen hatten für den Donnerstag zu Demonstrationen und Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Sie wollten damit gegen den seit Wochenende geltenden Anstieg des Benzinpreises um 83 Prozent protestieren. Zuvor hatte die Regierung Millionensubventionen für den Energiesektor gestrichen. Das sorgte für Unruhe. Tausende Menschen standen vor den Bankfilialen Schlange, um ihre Ersparnisse abzuheben.