„Keine dicken Autos“

Sondervorstellung des Films „Mikrofan“

35, studierte an der Kunsthochschule Hamburg und war vor seiner Zeit als Regisseur als freier Mitarbeiter in der Fotografie tätig.

taz: Herr Staehle, bei Ihrem neuen Film „Mikrofan“ geht es um Hip-Hop. Was ist anders an ihm als an Genrefilmen wie „8 Mile“?

Matthias Santiago Staehle: Er erzählt keine typische Erfolgsstory. Hauptcharakter ist Sam, ein Rapper, der in den Tag hinein lebt. Einer seiner Kumpels beginnt eine Affäre mit seiner langjährigen Freundin. Er erfährt davon, schafft es aber kaum, darüber zu reden. Der Film handelt nicht von Stars, sondern soll eine authentische Geschichte erzählen. Daher sind die meisten Darsteller auch keine Berufsschauspieler.

Sondern?

Rapper. So wie Phillip, der Hauptdarsteller, mit dem ich fünf Jahre zusammengewohnt habe. Wir wollten mehr machen als nur ein Musikvideo und haben uns umgehört, wer aus unseren Freundeskreisen bei einem Film dabei wäre. Diese Besetzung verleiht dem Film fast schon die Authentizität einer Doku.

„Mikrofan“ ist also ein Milieufilm?

Ja, das merkt man auch an den Texten der Jungs. Sie sind politisch und sozialkritisch, im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Rappern oder manchem prolligen Rap aus den Staaten. Hier geht es nicht um dicke Autos oder Goldketten.

Und wer wird heute im Abaton mit dabei sein?

Phillip und ich, wir beantworten vor und nach der Vorführung Fragen der Zuschauer. Vielleicht kommen auch noch andere aus unserer Crew dazu. INTERVIEW: GOB

Sondervorstellung „Mikrofan“: 20.30 Uhr, Abaton, Allendeplatz 3