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LESERINNENBRIEFE

Bitte mehr Fakten

■ betr.: „Der Maler des Brachialen“, taz nord vom 24. 12. 2010

Franz Radziwill als beharrlichen Nationalsozialisten zu bezeichnen, ist offenbar ein Eckpfeiler fortschrittlicher Kunstbetrachtung. Es sollten aber zumindest die vorliegenden Fakten beachtet werden: Der Maler erhoffte sich schon vor 1933 vom „linken“ Flügel der NSDAP (O. Strasser) die 1918 ausgebliebene soziale Revolution. Bereits nach der Röhm-Putsch genannten Mordaktion Juni 1934 endete sein eigentliches Engagement für die Partei. Stattdessen begann eine lange Auseinandersetzung um seine geforderte Rehabilitation (1935 Entlassung aus dem Amt als Professor in Düsseldorf). Dass es der Lehrstuhl Paul Klees gewesen sei, ist übrigens ohne jeden Nachweis. „Staatliche Aufträge“ sind nicht bekannt. Gern würden wir auch erfahren, worin der behauptete nie aufhörende Einsatz für den Nationalsozialismus bestanden haben soll.

Den Kampf gegen die abstrakte Malerei jedoch teilte Radziwill mit so unangefochtenen Größen wie etwa Carl Hofer. Quellen stehen zur Verfügung, in unserem Archiv seit 25 Jahren, im November lief zum Thema unser Podiumsgespräch – Angebote zur Information. Bitte mehr Fakten, weniger Vorurteile. IVO KLÜGEL, Franz Radziwill Gesellschaft, Dangast

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