Rekordjahr bei Naturkatastrophen

VERSICHERER 2010 mit extrem vielen Opfern und hohen Schäden. Erdbeben und Klimawandel sind Ursachen

BERLIN taz | Im Jahr 2010 ereigneten sich weltweit ungewöhnlich viele schwere Naturkatastrophen mit vielen Todesopfern. Insgesamt starben 295.000 Menschen, fast fünfmal so viel wie im langjährigen Durchschnitt. Das geht aus Zahlen der Münchener Rückversicherung Munich Re hervor, die das Unternehmen gestern vorlegte.

Schuld an den schweren Schäden sind vor allem die Erdbeben in Haiti und Chile, die Waldbrände in Russland, der Wintersturm Xynthia in Europa und die Überschwemmungen in Pakistan. Trotz ungewöhnlich vieler Erdbeben waren neun von zehn Naturkatastrophen wetterbedingt, also Stürme, Unwetter oder Überschwemmungen. In Verbindung mit den Temperaturrekorden seien sie „weitere Indizien dafür, dass der Klimawandel voranschreitet“, erklärte die Munich Re. Insgesamt entstanden Schäden von 130 Milliarden Dollar, von denen allerdings nur 37 Milliarden versichert waren. Beim Erdbeben in Haiti, bei dem 220.000 Menschen starben, mussten die Versicherer kaum Schäden ausgleichen. „Glück gehabt“, war das Motto bei den Hurrikans. Zwar richteten die Stürme kaum Schaden an – aber nur, weil sie zufällig nicht auf Land trafen. Aber: „Was glimpflich aussah, war gemessen an der Zahl und Intensität der Stürme eine der heftigsten Hurrikan-Saisons der vergangenen 100 Jahre“, hieß es. BPO