Dioxin auch schon im Schweinefutter gefunden

GIFTFUTTER Ein Hamburger Hersteller hat das vergiftete Fett aus Schleswig-Holstein verarbeitet

Mit Dioxin vergiftetes Fett der Uetersener Firma Harles & Jentzsch ist auch in Hamburg verarbeitet worden. Nach Auskunft der Gesundheitsbehörde mischte ein Hersteller das Fett ins Schweinefutter. Dabei sei es so verdünnt worden, dass rechnerisch der Grenzwert für Dioxin im Futter nicht überschritten worden sein dürfte, sagte Behördensprecher Rico Schmidt der taz. Die betroffene Partie sei nach Bekanntwerden der Vergiftung nicht weiter ausgeliefert worden.

Das Dioxin war ins Fett gelangt, weil Harles & Jentzsch Mischfettsäure verarbeiteten, die für den technischen Gebrauch gedacht war und nicht für Lebensmittel. Wie es dazu kam, untersucht die Kieler Staatsanwaltschaft. „Es geht um das Herstellen und Inverkehrbringen von Futtermitteln, die die menschliche Gesundheit beeinträchtigen können“, sagte Oberstaatsanwalt Ralph Döpper. Harles & Jentzsch hatten am 23. Dezember die Behörden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen von dem Dioxin-Fund unterrichtet.

Wie Schmidt berichtete, hat die Hamburger Gesundheitsbehörde erst am 27. Dezember von der Verunreinigung erfahren. Der Hersteller dürfe weiter produzieren. Es sei lediglich die belastete Charge aus dem Verkehr gezogen worden. Angesichts eines Beimischungsanteils von vier Prozent müsste allerdings der Dioxingehalt pro Kilogramm weiter unterhalb des Erlaubten liegen. „Trotzdem gilt: Das Zeug hat da drin nichts zu suchen“, sagte Schmidt. KNÖ