Grohnde soll aus bleiben

DEMONSTRATION IN HANNOVER

Das AKW Grohnde bei Hameln ist seit Ende April abgeschaltet. Atomkraftgegner wollen jetzt den Druck auf den Betreiber Eon und Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) erhöhen, den Meiler endgültig stillzulegen.

Grohnde produziert seit 30 Jahren Strom, Atommüll und jede Menge Störfälle. Mehr als 200 Pannen haben Umweltschützer aufgelistet. Zuletzt klappte fast gar nichts mehr: Während der Revision wurde bekannt, dass der Generator einen Totalschaden hat und ausgewechselt werden muss. Dann entdeckten Techniker, dass an neun von 132 Drosselkörpern, die den Kühlwasserstrom an Brennelementen regeln, die Federn gebrochen waren.

Während Eon das alles für nicht bedenklich hält, macht sich Minister Wenzel Sorgen. Er hat eine Taskforce in das Kraftwerk entsandt und externe Gutachter mit weiteren Prüfungen beauftragt.

Den Atomkraftgegnern reicht das nicht. Sie wollen eine bereits laufende Unterschriftenkampagne für die Stilllegung von Grohnde ausweiten und haben für den kommenden Samstag zu einer Demonstration in Hannover aufgerufen. Nach einer Kundgebung am Mittag auf dem Opernplatz wollen sie mit Treckern, Samba und Atommülltonnen zum Umweltministerium ziehen. Auch der „Super-GAUl“, ein mehr als fünf Meter hohes Pferdegerippe mit Gasmaske, soll im Zug mittraben.

In Göttingen, Braunschweig, und im Wendland wird bereits für diese Demo mobilisiert. 15.000 Flyer sollen in der Region unter die Leute gebracht werden. Göttinger Initiativen hatten anstelle der Proteste in Hannover eine Aktion direkt am AKW Grohnde vorgeschlagen, auf Vorbereitungstreffen fand diese Idee aber keine Mehrheit.  RP