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Familie ist privat

Die Lokalen Bündnisse für Familie ziehen Bilanz: Es passiert was, wenn sich private Initiativen finden

DÜSSELDORF taz ■ Familienpolitik scheint „Herzenssache“ zu sein. So sah es zumindest Heike Miosczka vom Düsseldorfer Familientisch beim gestrigen Netzwerktreffen der Lokalen Bündnisse für Familie in Düsseldorf. Eine Herzenssache bedeutet, dass man sie gerne und freiwillig macht. Darum würde Miosczka auch nie Geld vom Land verlangen für ihren Familientisch.

Das ist ein Glück, denn die Bündnisse für Familie – der Startschuss für die Familienbündnisse fiel 2004 unter Rot-Grün – bekommen keinerlei finanzielle Unterstützung. So heißt es in der Broschüre des Servicebüros für die Lokalen Bündnisse: „Das Servicebüro stellt keine finanziellen Mittel zur Verfügung“, jedoch für interessierte BündnisgründerInnen „kostenlose Beratung“. Die Regierung stellt zudem fest, dass Familien in erster Linie „keine neuen Gesetze“ bräuchten, sondern „starke Bündnispartner“.

Und die muss man sich suchen: Denn jeder kann selbst ein Bündnis gründen. Im Flyer des Servicebüros der Bündnisse gibt man sich offen: „Bewerben muss sich niemand, es gibt auch keine Aufnahmeprüfung.“ In der Regel kooperieren vor allem Unternehmen, soziale Einrichtungen und Kirchen. Sie kümmern sich um bessere Kinderbetreuung, familienfreundliche Arbeitszeitregelungen und anderes.

Für die Macher ist das gerade das Tolle: Alle machen mit, auf private Initiative und ganz freiwillig. Die Idee sei völlig untypisch für Deutschland, sagt Jan Schröder, Leiter des Servicebüros Lokale Bündnisse für Familie. „Unbürokratisch und konkret“ soll Familien geholfen und die in Deutschland lang ersehnte Familienfreundlichkeit umgesetzt werden. Der Bedarf ist groß: 361 Bündnisse sind es in ganz Deutschland, davon 78 in NRW. Familienpolitik ist eben freiwillige Herzenssache. JANA IDRIS

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