„Die Fifa-Auflagen nimmt keiner ernst“

„Hoffentlich gibt es nicht wieder Demonstrationen bei den Spielen, wie letztes Jahr beim Confed Cup. Da bleiben die Gäste in unserem Restaurant aus und wir verdienen nichts. Aber wir denken schon, dass diesmal vor allem ausländische Touristen kommen. 90 Prozent unserer Gäste sind ‚Gringos‘: Italiener, Franzosen, Deutsche, Israelis.

Englischlernen hat nicht mehr geklappt. Der Verband der Restaurantbesitzer hatte zwar Englischkurse angeboten. Doch irgendwie haben wir das zu spät mitbekommen. Aber die Speisekarte ist sowieso zweisprachig. Wir zeigen einfach drauf. Hier etwa: ‚Pititinga‘ sind ‚Littlefishfriedinoilwithgarlic‘. Alles klar! Wenn auch das niemand versteht, dann bekommen wir das mit Mimik schon hin.

So schwer ist das ja nicht, einen Gringo zu verstehen. Und ‚okay, okay, okay‘ – das gibt es in allen Sprachen. Die Fifa-Auflagen mit den beschränkten Zufahrtstraßen sind auch kein Ding. Daran wird sich sowieso niemand halten, da kann die Fifa noch so viel drohen. Die Busse schlängeln sich dann irgendwo anders durch. Hauptsache, die Präfektur veranstaltet ein Public Viewing hier im Pelourinho. Dann wird unser Restaurant rappelvoll.“

■ Floresnice Peixoto dos Santos und Evani Buraem Lopes dos Santos, 36 und 51 Jahre, Kellnerinnen in Salvadors Altstadt Pelourinho