DER OAXACA-KONFLIKT

Der Protest in der Provinzstadt Oaxaca in Mexiko begann im Mai. Aus einer Kundgebung der Lehrergewerkschaft, die von der Polizei niedergeknüppelt wurde, entwickelte sich ein landesweiter Aufstand, der durch die Volksversammlung von Oaxaca (Appo) koordiniert wird. Das linke Bündnis fordert die Absetzung des Gouverneurs Ulises Ruiz.

Wenige Tage vor dem 1. Dezember, dem Tag der Machtübergabe des rechten Präsidenten Vicente Fox an seinen Nachfolger Felipe Calderón, gingen in Oaxaca Polizisten massiv gegen die Bewegung vor. Seither sind offiziell 142 Menschen verhaftet worden. Die meisten von ihnen sind Lehrer, viele wurden aus dem Unterricht abgeholt. Von 33 weiteren namentlich bekannten Personen fehlt jede Spur. Die internationale Menschenrechtsföderation (FIDH) ist „sehr beunruhigt“ und appelliert an Mexikos Regierung, sich an internationale Abkommen zu halten.

Während die Verhaftungen weitergehen, verstecken sich in Oaxaca Oppositionelle vor der Polizei oder versuchen, den Bundesstaat zu verlassen. Der Sprecher der Appo, Flavio Sosa, der zu Verhandlungen mit der Regierung nach Mexiko-Stadt gereist war, wurde Anfang Dezember verhaftet. DORA