Polonium für 10 Millionen Dollar

LONDON/MOSKAU afp/dpa ■ Das bei der Vergiftung des russischen Exspions Alexander Litvinenko eingesetzte Polonium hatte einen Wert von mehr als zehn Millionen Dollar. In Litvinenkos Körper sei das Zehnfache der tödlichen Dosis nachgewiesen worden, berichtete die Londoner Times gestern. Diese Menge wirft erneut Fragen über die Herkunft des radioaktiven Stoffes auf. So viel Polonium könne man nicht ohne weiteres im Internet kaufen oder aus einem Labor stehlen, gab ein britischer Sicherheitsbeamter zu denken. Es gebe nur zwei plausible Erklärungen für die Herkunft des Stoffes: Entweder stamme es aus einem Atomkraftwerk oder von Schwarzmarkthändlern mit sehr guten Kontakten. Währenddessen setzt die russische Gesundheitsaufsicht die Untersuchung von Flugzeugen auf Radioaktivität fort. Am Sonntag seien in Moskau vier Flugzeuge überprüft worden, die auf Flügen nach Hamburg eingesetzt waren. Dabei sei keine erhöhte Strahlung gefunden worden. Deutsche Ermittler hatten Russland um Überprüfung gebeten.