In Rio droht neuer Regen

GERÖLL-LAWINEN Über 600 Menschen gestorben

BUENOS AIRES taz | Fünf Tage nach den sintflutartigen Regenfällen ist die Zahl der Todesopfer im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro auf über 600 angestiegen. Noch immer werden zahlreiche Menschen vermisst. Am schwersten betroffen sind die Städte Nova Friburgo, Teresópolis und Petrópolis in der bergigen Serrana-Region. Tausende Einsatzkräfte von Feuerwehr, Militär, Polizei und des Zivilschutzes suchen rund um die Uhr nach Verschütteten. Betroffene graben mit Schaufeln, Löffeln oder den bloßen Händen im Geröll auf der Suche nach Angehörigen.

Noch immer ist vielerorts die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen. Bergungs- und Rettungsmaßnahmen werden durch den weiter anhaltenden Regen behindert. Die Meteorologen sagen außerdem erneute schwere Regenfälle voraus.

Am Samstag veröffentlichte die Tageszeitung Folha de São Paolo eine Studie vom November 2008, den die Regierung des Bundestaates Rio de Janeiro selbst in Auftrag gegeben hatte. Darin wurde bereits vor Erdrutschen und Überschwemmungen in den jetzt am schlimmsten betroffenen Städten gewarnt.

JÜRGEN VOGT