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: Sterbehilfeverfechter in Italien gestorben

ROM epd ■ Italiens prominentester Verfechter der Sterbehilfe, Piergiorgio Welby, ist gestern gestorben. Der Mediziner Mario Riccio sagte gestern im italienischen Parlament, er habe das Beatmungsgerät abgestellt und Welby so Sterbehilfe geleistet. Er habe dafür gesorgt, dass der 60-Jährige, der seit 40 Jahren an Muskelschwund erkrankt war, so wenig wie möglich gelitten habe. In der letzten Zeit konnte Welby nur noch die Augen und die Lippen bewegen, verfügte jedoch nach Ansicht der Ärzte uneingeschränkt über seine geistigen Fähigkeiten. Seit 1997 wurde er künstlich beatmet. Erst vor wenigen Tagen hatte ein italienisches Gericht seinen Antrag auf Abschaltung des Beatmungsgeräts abgelehnt. Welby hatte vor wenigen Wochen Staatspräsident Giorgio Napolitano in einem Brief um Sterbehilfe gebeten. In Italien ist jede Form von Sterbehilfe verboten.