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Kirche oder Grün

BETONKÖPFE Die Altonaer Protestanten möchten bei der Hauptkirche St. Trinitatis ein Verwaltungszentrum bauen. Doch das Gotteshaus steht in einem kleinen Park. Den sehen Kritiker nun bedroht

In Altona schwelt ein Streit darüber, ob und wie der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein an der Hauptkirche St. Trinitatis bauen darf. Die Kirche würde gerne das Pastorat und den Gemeindesaal durch Neubauten ersetzen, dazu am liebsten Wohnungen bauen und ihre Verwaltung in einem Neubau an diesem Ort zusammenführen. Die Rede ist von 150 bis 200 Arbeitsplätzen. Der Plan stößt auf Widerstand, weil die Bauten im „Grünzug Altona“ entstünden, einem Park, der sich vom Fischmarkt bis zur Max-Brauer-Allee erstreckt.

Was die Bomber im Zweiten Weltkrieg nicht platt machten, ist von den Nachkriegsplanern abgeräumt worden. Die ehemals in einen Häuserblock integrierte Barockkirche oberhalb des Fischmarkts steht fast allein auf weiter Flur. Die Pläne der Kirche sehen vor, zwischen St. Trinitatis und der Königstraße mehrstöckige Neubauten zu errichten. Dabei blieben eine Sichtachse von der Königstraße zum Querschiff und die Grünverbindung östlich der Kirche offen.

Auf dieser Basis hat die Kirche einen Bauvorbescheid beantragt, der in der Bezirksversammlung heiß diskutiert wurde. Die CDU-Fraktion beantragte, einen neuen Bebauungsplan aufzustellen mit dem Ziel, den Park zu sichern. „Hier werden viele Quadratmeter städtischer Grünfläche kaputtgemacht“, befürchtet Fraktionsvize Sven Hielscher.

Er unterstellt der Kirche, sie wolle vor allem Bauland gewinnen. Seine Fraktion könne sich eine maßvolle Eckbebauung am Pastorat vorstellen. Alles andere berge die Gefahr, die Dämme gegen eine Bebauung des Parks brechen zu lassen. Die Bürgerinitiative „Kein Grün(ent)zug in Altona“, die für die Erhaltung des Grünzugs kämpft, sieht das Vorhaben ebenfalls kritisch.

Rot-Grün lehnte den CDU-Antrag ab. Aber auch der Beschluss über den Vorbescheid wurde vertagt. Die Kirche solle am 2. Juli im Stadtplanungsausschuss öffentlich vorstellen, was sie plane, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Adrian. Dass die Senatskommission für Bodenordnung plant, das Projekt an sich zu ziehen, falls der Bezirk sich sperrt, interessiere nicht: „Wir nehmen in Altona das Heft in die Hand.“ Die Senatskommission sei gut beraten, sich daran zu orientieren, was Rot-Grün in Altona will.  KNÖ

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