„Konsumverhalten ändern“

AGRARPOLITIK auch BremerInnen protestieren gegen Tierfabriken und Gentechnik

■ 35, gelernter Elektriker, ist Organisator und Anmelder der Demonstration und agrarpolitisch engagiert.

taz: Herr Kahrs, warum protestieren Sie?

Oliver Kahrs: Das Prinzip der Massentierhaltung etwa ist nicht nur ethisch unvertretbar, sondern verstößt auch gegen alle Grundsätze des Umweltschutzes durch extrem hohen Schadstoffausstoß. Mit der Gentechnik haben wir eine unkalkulierbare Technologie geschaffen, über deren Gesundheitsrisiken bisher wenig bekannt ist. Ein weiterer Punkt sind Dumping-Exporte in Entwicklungsländer. Diese zerstören gezielt lokale Märkte und stärken die Abhängigkeit von den Industriestaaten.

Das ist aber doch weithin bekannt.

Und trotzdem ändert sich nichts, weil vielen nicht klar ist, dass sie in diesem Fall als VerbraucherInnen Macht haben. Durch die Änderung des persönlichen Konsumverhaltens kann jeder einen erheblichen Beitrag für eine ethische, ökologische Landwirtschaft leisten.Mit wie vielen DemonstrantInnen rechnen Sie?

Angemeldet haben wir 150, etwa in der Größenordnung wird sich das Ganze heute auch abspielen. Viele sind das nicht...

Obwohl die Agrarpolitik durch den Dioxinskandal an Medienpräsenz gewonnen hat, ist die dahinter stehende Problematik noch nicht richtig ins Bewusstsein vieler BürgerInnen gerückt. INTERVIEW: EVO

Demonstration ab 12.00 Uhr, Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof