Kritik an „Doppelstrategie“

GORLEBEN Atomgegner befürchten, der Salzstock würde „geeignet gemacht“ und nicht geprüft

Atomgegner haben die Gorleben-Politik von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) kritisiert. Seine angekündigte Sicherheitsanalyse bestätige die Befürchtung, „dass in Gorleben längst nicht mehr die geologische Eignung des Salzstockes als Endlager für hochradioaktiven Müll geprüft wird“, sagte die Europaabgeordnete der Grünen, Rebecca Harms.

Röttgen hatte am Freitag erklärt, dass die relevanten Sicherheitsfragen zu Gorleben bis Ende 2012 beantwortet werden könnten. Bis dahin sei die Sicherheitsanalyse abgeschlossen. Mit der Studie hat das Umweltministerium Gutachter beauftragt, die nach Ansicht von Umweltschützern mehrheitlich die Atomenergie befürworten. Gleichzeitig hatte Röttgen das Untersuchungsverfahren als offen bezeichnet und die Bürger zur Beteiligung aufgerufen.

Durch den Einsatz von Gorleben-Befürwortern als Gutachter sollten die Mängel des Standortes „wettgemacht“ werden, sagte Harms: „Im Klartext heißt das: Der Salzstock wird geeignet gemacht.“ Die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg bemängelte, Röttgen betreibe eine „Doppelstrategie“: „Er redet von Offenheit, aber schafft Fakten.“ RP