Ex-BayernLB-Vorstände sollen zahlen

KRISE Die aktuelle Spitze der Landesbank fordert von ihren Vorgängern 200 Millionen Euro Schadenersatz

MÜNCHEN rtr | Die BayernLB will Finanzkreisen zufolge wegen des Milliardendebakels mit der Hypo Group Alpe Adria (HGGA) von früheren Vorständen 200 Millionen Euro Schadenersatz einklagen. Dabei geht es um acht ehemalige Führungskräfte, darunter der frühere Bankchef Werner Schmidt sowie der in Untersuchungshaft sitzende Ex-Risikochef Gerhard Gribkowsky. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Deutschlands zweitgrößte Landesbank, die mit dem missglückten österreichischen Zukauf über 3 Milliarden Euro Verlust gemacht hat, wollte sich nicht äußern. Eine Klage solle demnächst beim Landgericht München eingereicht werden, hieß es in den Kreisen. „Vorstand und Verwaltungsrat der Bank haben unverzüglich gehandelt, um den Zugriff auf die Vermögenswerte der Privatstiftung von Gribkowsky zu sichern“, teilte Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) mit, der Chef-Kontrolleur der Landesbank ist. Mit der HGAA wollte die BayernLB ab 2007 in Osteuropa expandieren. In der Finanzkrise wurde die Tochter aber wegen hoher Kreditausfälle zum Milliardengrab. Mittlerweile hat die BayernLB sie an Österreich verschenkt. Der Milliardenverlust blieb am Steuerzahler hängen.