Euro jetzt auch in Slowenien

Erster Staat Exjugoslawiens hat die Gemeinschaftswährung offiziell eingeführt. Die Umstellung verlief ohne Probleme. 316 Millionen Menschen leben nun in der Euro-Zone

LJUBLJANA ap ■ Slowenien hat am Montag als 13. EU-Staat den Euro eingeführt. Ministerpräsident Janez Janša sprach von der größten nationalen Errungenschaft seit dem Beitritt zur Europäischen Union 2004. Finanzminister Andrej Bajuk zog als Erster Euro-Scheine aus einem Bankautomaten der Hauptstadt Ljubljana: „Wir sind sehr glücklich und stolz“, sagte er. Die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung sei äußerst wichtig für sein Land.

Der Euro und die bisherige Landeswährung, der Tolar, sind noch bis zum 15. Januar gemeinsam im Umlauf. Die Umstellung verlief nach ersten Erkenntnissen reibungslos. Tankstellen und Gebührenstellen an Autobahnen stellten unmittelbar nach Mitternacht auf die neue Währung um, am Vormittag gaben landesweit schon mehr als zwei Drittel der Geldautomaten Euro-Scheine aus. Einer Umfrage für die EU zufolge begrüßen 70 Prozent der Slowenen den Euro, der für sie ein weiterer Beweis für die Europabindung ihres Landes ist. Noch vor 20 Jahren hatte die damalige kommunistische Republik eine Inflationsrate bis zu 1.500 Prozent. Derzeit liegt diese mit 1,9 Prozent unter der in Deutschland. Mit dem Beitritt Sloweniens zur Euro-Zone ist für nunmehr 316,6 Millionen Menschen der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) lobte: „Die slowenische Regierung und Zentralbank haben sich hervorragend auf den Euro-Beitritt 2007 vorbereitet.“ Selbstverständlich werde Deutschland, das am Montag die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate übernahm, alle Vorkehrungen für die reibungslose Einführung der Gemeinschaftswährung begleiten.