GALERIE ZINK
: Performter Minimalismus: Die Wahrheit liegt im Inneren

Man fühlt sich zurück in die Zukunft versetzt, genauer in die Welt von Jacques Tati, mitten hinein in die erstaunlichste Architekturkritik der Filmgeschichte: in Playtime. In dem „ehemaligen“ Büroraum der Galerie Zink, in dem modernen, grauen Neubau mit seinen klaren Linien, in dem die Fenster wie gerahmte Bilder wirken, hängt das Porträt einer Frau. Ihre makelose Schönheit wird durch Schnittwunden eher verstärkt, als dass die Wunden (sogenannte special effects) ihr etwas anhaben könnten. Aus dem untereren Geschoss, dem eigentlichen Ausstellungsraum, scheint die Kunst hingegen verbannt, hier wird gearbeitet. Muntean/Rosenblum haben gleich Tati eine minimalistische Büroarchitektur erschaffen: kubistische Arbeitskabinen, ausgestattet mit Schreibtisch und Designerlampe. Auch die Bilder wurden vorgegeben. Jeder individuelle Ausdruck gerät so zum Unfall. MJ

■ Bis 19. Juli, Di–Sa 13–18 Uhr, Linienstr. 23