Erdölsuche vor den Kanaren

SPANIEN Gericht weist Klagen von Kritikern gegen Bohrungen vor der Küste zurück

BERLIN taz | Der spanische Energiekonzern Repsol darf im Atlantik vor Fuerteventura und Lanzarote Probebohrungen nach Erdöl veranstalten. Das hat der Oberste spanische Gerichtshof nun erlaubt. Repsol vermutet in dem Gebiet ein Feld mit mindestens 900 Millionen Barrel Öl, andere Schätzungen gehen von 2,3 Milliarden Barrel aus. Damit könnten 20 Jahre lang 10 Prozent des spanischen Ölbedarfs gedeckt werden, so der Konzern. Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, entstünden bis zu 5.000 Arbeitsplätze. Gegen die Pläne wehren sich nicht nur Umweltschützer, sondern auch die Tourismusbetriebe, für die die einzigartige Natur der Kanaren ein wichtiges Verkaufsargument ist: Die Inselgruppe bietet auf einer Fläche von 7.000 Quadratkilometern mehr als 19.000 Tier- und Pflanzenarten, 5.000 davon leben nur hier. Die Kritiker befürchten unübersehbare Schäden durch Ölunfälle. Derzeit kommen jährlich rund 10 Millionen Touristen. Mario Cabrera, der Inselpräsident von Fuerteventura, sprach von „Ölpiraten“.

Wirtschaft + Umwelt SEITE 6

Meinung + Diskussion SEITE 10