Experimentelle Dichterverfilmung

Noch vor dem bundesweiten Start am 11. Januar ist „Brinkmanns Zorn“ am Dienstag um 21 Uhr in der Volksbühne (Rosa-Luxemburg-Platz) zu sehen. Der Film von Harald Bergmann beruht auf Tonbändern, die der „Pop-Literat“ Rolf Dieter Brinkmann in den Jahren vor seinem Unfalltod 1975 aufgenommen hat. Mit einem Tonbandgerät lief Brinkmann damals durch die Kölner Innenstadt, beschimpfte den Himmel und nervte seine Familie mit banalen Fragen. Lippensynchron zu diesen Aufnahmen lässt nun Bergmann seine Darsteller agieren. Die Kamera führt dabei Elfi Mikesch. Zu Beginn wirkt das Zusammenspiel von Ton und Bild etwas befremdlich. Doch nach einiger Zeit lässt sich umso deutlicher die fatale Liebe Brinkmanns spüren – zur Sprache, die nicht mehr vertrauenswürdig ist, und zu seinem Sohn, dessen Sprachbehinderung ihn scheinbar unendlich fern von seinem Vater entrückt hat. Bei der Filmpremiere werden Harald Bergmann und der Hauptdarsteller Eckhard Rhode anwesend sein.