TANJA WAGNER
: Webstuhl-Politik

In der Mitte des Raumes liegt ein Teppich. Dass man nicht darauftreten möchte, liegt nicht nur daran, dass der Raum eine Galerie und der Teppich ein Kunstwerk ist. Es liegt auch daran, dass dieser Flickenteppich von Šejla Kamerić in der Galerie Tanja Wagner aus getragenen Klamotten gewebt ist und hie und da noch ein Ärmel heraussteht oder eine Knopfleiste. Das ist unangenehm, aber darum geht es auch: Um Geschichten, die man mit Worten nicht erzählen kann; um eine genderspezifisch aufgeladene Kulturtechnik des Webens und deren Möglichkeiten, Dinge wenn schon nicht zu verarbeiten, so zumindest zu bezeugen. DM

■ Bis 5. März, Mi.–Sa., 11–18 Uhr, Pohlstr. 64