Kochen lernen mit den Stadtwerken

Was kommunale Unternehmen außer Strom, Straßenbahnen, Gas und Wasser sonst noch anbieten

Energie sparen: Wer in Krefeld kochen lernen will, hat die Wahl zwischen einem privaten Kochkurs und einem bei den örtlichen Stadtwerken. Die Stadtwerke Krefeld (SWK) liefern nicht nur Strom, Gas und Wasser, sondern bieten auch regelmäßig ein Kochstudio an. Neben der Zubereitung von Kartoffeln, Rhabarber und Tiefkühlkost lernen die Teilnehmer dort, wie sie ihre Haushaltsgeräte möglichst ökonomisch benutzen. „Wir haben die Aufgabe, Energiesparberatung zu betreiben“, sagt SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann. Auch die Kölner Stadtwerke haben interessierten Bürgern Koch-Nachhilfe gegeben und dabei gezeigt, wie man mit einem Gasherd richtig umgeht. Sie haben das Kochstudio aber mittlerweile eingestellt.

Car Sharing: In Wuppertal setzt man auf Mobilität. Dort betreiben die Stadtwerke nicht nur die bekannte Schwebebahn, sondern auch ein Car-Sharing-Unternehmen. „Das Car Sharing rundet unser Angebot ab“, sagt Stadtwerke-Sprecher Holger Stephans. Zudem haben sie vor sechs Jahren ein privates Busreisen-Unternehmen gekauft. Daran besitzen mittlerweile auch die Stadtwerke Solingen und Remscheid Anteile sowie die Rheinische Bahngesellschaft, die wiederum zu 95 Prozent den Düsseldorfer Stadtwerken gehört.

Kommunikation: In Köln gibt es ein kommunal betriebenes Telekommunikations-Unternehmen. Die Gesellschaft NetCologne bietet Kabel-, Telefon- und Internetanschlüsse an und gehört indirekt der Stadt. Ihr einziger Anteilseigner, das ehemalige Energieversorgungsunternehmen GEW Köln, gehört zu zehn Prozent der Stadt und zu 90 Prozent den Kölner Stadtwerken, an denen die Stadt ihrerseits 100 Prozent Anteil hat. „NetCologne ist extrem wichtig für den Medienstandort Köln“, sagt der Sprecher der Kölner Stadtwerke, Gerhard Reinke. „Dadurch haben wir einen Vorsprung in der Kommunikations-Infrastruktur.“

Software: In Herten entwickelt das kommunale IT-Unternehmen Prosoz spezielle Software für Kommunen. Es ist Marktführer in den Bereichen Jugend und Soziales. Das Unternehmen beschäftigt zirka 200 Mitarbeiter und gehört der Stadt Herten. „Prosoz ist sehr wichtig für die Stadt“, sagt Bürgermeister Uli Paetzel (SPD). „Der Gewinn aus kommunalen Unternehmen entlastet die städtischen Kassen, und das sollte doch im Sinne aller sein.“

JULIA GROTH, BENJAMIN WASSEN