Weitere Proteste in Bangladesch

DHAKA ap/taz ■ Bei erneuten Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka wurden gestern mindestens 100 Menschen verletzt. Rund 5.000 Anhänger der Opposition warfen mit Steinen und versuchten, von der Polizei errichtete Barrikaden zu durchbrechen. Die Beamten setzten Tränengas und Schlagstöcke ein. Es war der zweite Tag einer dreitägigen Verkehrsblockade, mit der die Opposition eine Verschiebung der für den 22. Januar geplanten Parlamentswahl erreichen will. Schulen und Geschäfte blieben auch gestern geschlossen. Zu der landesweiten Blockade hat ein Bündnis aus 19 Parteien unter Führung von Exministerpräsidentin Scheich Hasina aufgerufen. Die Opposition fordert Wahlrechtsreformen und will die Wahl boykottieren. Übergangspräsident Iajuddin Ahmed erklärte, er könne den Wahltermin nicht ändern, da er von der Verfassung vorgeschrieben sei. Nach Ansicht der Opposition begünstigt die Übergangsregierung eine Vierparteienkoalition unter Führung von Hasinas langjähriger Gegenspielerin, der früheren Ministerpräsidentin Khaleda Zia. Seitdem die Übergangsregierung Ende Oktober ihr Amt antrat, starben bei gewaltsamen Protesten mindestens 45 Menschen. KEL