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: Tanja Dückers

Der Tod des Vaters im Hitzesommer 2003 – er starb an der Schwelle zu seinem Bienenhaus – zerreißt den Alltag seiner vier Kinder. Die Erinnerung an die gemeinsame familiäre Vergangenheit überschneidet sich mit dem Gegenwärtigwerden ihrer jetzigen Lebenssituation. Jedes Kind entwirft ein anderes Bild des Vaters, erinnert unterschiedliche Erfahrungen, obwohl alle in derselben Familie aufwuchsen und alle denselben Vater hatten. Besonders reizvoll ist der Blick des Lieblingssohns Thomas, der sich geographisch mit einem Leben in der Mojave-Wüste am weitesten von der Familie entfernt hat. In einem nüchternen Prosaton entwirft Tanja Dückers ein realistisches Familienporträt, dessen Zentralgestirn implodierte und damit einen Erinnerungssog auslöst.

Dienstag, 20.30 Uhr, Brauhauskeller