Alles „völlig normal“ beim Flughafen-Verkauf

ZWEIFEL Käufer unterschrieben Verträge mit der Stadt Lübeck ohne Vollmachten – laut Insolvenzverwalter ein „übliches Verfahren“

Der vorläufige Insolvenzverwalter des Lübecker Flughafens hat am Dienstag die Gültigkeit der Kauf- und Pachtverträge mit einem chinesischen Investor bekräftigt. Zuvor hatten NDR 1 Welle Nord und das Schleswig-Holstein Magazin über Irritationen berichtet, weil die Vertreter des Investors und der Stadt zum Zeitpunkt der Unterschriften noch keine Vollmachten vorgelegt hatten. Die Papiere seien daher möglicherweise nicht mehr als eine Absichtserklärung.

Die Verträge seien wirksam, betonte dagegen Insolvenzverwalter Klaus Pannen. „Alle Beteiligten stehen voll dahinter. Es gibt überhaupt keine Irritationen“, sagte er. „Die Vollmachten, die noch erforderlich sind, werden kurzfristig nachgereicht. So wie das hier gelaufen ist, ist das ein übliches Verfahren.“ Auch ein Sprecher der Stadt Lübeck bezeichnete den Ablauf als „völlig normal“. Die Sondersitzung der Lübecker Bürgerschaft, deren Zustimmung noch aussteht, werde am Donnerstag wie geplant stattfinden.

Geheimer Kaufpreis

Pannen hat nach eigenen Angaben mit dem Investor einen Kaufpreis vereinbart. Über die Höhe sei aber Stillschweigen vereinbart worden. Die am 3. Juli abgeschlossenen Verträge mit der PuRen Germany GmbH waren buchstäblich Rettung in letzter Minute. Die eigens gegründete Tochter eines chinesischen Unternehmens will den Flugbetrieb weiterführen und alle 92 Mitarbeiter übernehmen.  (dpa)