Wärme aus der Wand

UMWELT Wandheizungen gelten als energiesparend. Besonders für Allergiker werden sie empfohlen

Wandheizungen rufen immer noch Erstaunen vor: Wie soll denn das gehen? In der umweltfreundlichen Bauindustrie werden Wandheizungen hingegen schon seit rund 25 Jahren angeboten. Und nun kommen auch bei Gebäude-Sanierungen immer häufiger Wandheizungen zum Einsatz.

Die Heizung besteht aus Kunststoffmetallverbundrohren, die mit Lehm in der Wand verputzt und stabilisiert werden. Diese Konstruktion kann in bestehende Außenwände mit Dämmung oder Dachschrägen eingebaut werden. Durch die Rohre wird bis zu 50 Grad warmes Wasser geleitet. Und durch die Abgabe von einer Wärme mit relativ hohem Strahlenanteil soll ein angenehmes Wohnklima entstehen. Der Baubiologie Friedrich Kerker von WEM Hamburg erklärt: „Es wird im Gegensatz zur konventionellen Heizung kein Staub aufgewirbelt, die Luft wird gleichmäßig im Raum erwärmt.“ Daher sei die Heizung besonders für Allergiker geeignet. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass Schimmel oder Feuchtigkeit in den Räumen nicht erst entstehen könne, da die Wandheizung eine trockene und kontinuierliche Wärme abgibt. „Diese Wärme wird als besonders natürlich empfunden – wie Sonnenstrahlen.“ ergänzt Kerker.

Aus ökologischer Sicht erbringen die Wandheizungen Energieeinsparungen bis zu 18 Prozent, da die Raumluft weniger stark erwärmt werden muss, um das Raumklima zu erhalten. Bei Neubauten liegt der Marktanteil der Wandheizungen laut des Bundesverbandes für Flächenheizungen und Flächenkühlungen bereits bei 50 Prozent.

Nachteilig bewertet wird, dass Möbel nicht direkt vor der Heizwand platziert werden dürfen, da das die Luftzirkulation beeinträchtigt. Auch Bilder sollten nicht an die Wand gehängt werden, da Nägel die Heizung beschädigen würden.

Eine Sanierung ist jedoch nicht immer möglich. Wenn die Wandheizung in schon bestehende Wände eingebaut werden soll, müssen Außendämmung, Dicke und Material geeignet sein. LEA BAUMEYER

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