Gen-Hennen als Pharmaproduzenten

Hühner sollen künftig kostengünstige Krebsmittel herstellen. Rund 500 gentechnisch manipulierte Hühner haben Forscher am britischen Roslin-Institut bei Edinburgh dazu in den letzten Jahren schon „hergestellt“. Die Legehennen wurden gentechnisch so verändert, dass sie die begehrten Arzneistoffe im Eiweiß herstellen. Um das zu erreichen, schleusten die Forscher die genetische Information für den Arzneistoff in das Gen für Ovalbumin, das mehr als die Hälfte des Eiweißes ausmacht. Die Hennen legten dann Eier mit Proteinen, die etwa gegen Hautkrebs oder Viren eingesetzt werden könnten. Bis die Gen-Hühner für die Arzneimittelherstellung genutzt werden können, dürften aber noch wenigstens fünf bis zehn Jahre vergehen, berichten die Forscher um Helen Sang in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Die Idee, Tiere als „Biofabriken“ zu nutzen, ist nicht neu. In anderen Laboren wurden bereits Kühe, Schafe und Ziegen gezüchtet, die Eiweißstoffe und Moleküle für die Medizin in ihrer Milch liefern. Sang weist jedoch darauf hin, dass Hühnereier schneller und leichter zu produzieren und pharmakologisch zu nutzen sind als etwa Kuhmilch. FOTO: WORKBOOKSTOCK/MAURITIUS IMAGES