Wachsende Stadt
: Einseitiges Konzept

Die Definition der „nachhaltigen Entwicklung“ birgt die Gefahr, die Ökonomie an die erste Stelle zu setzen und die Ökologie sowie das Soziale auf dem Sozius mitzunehmen. Derart konform mit dem Zeitgeist denkt und handelt der CDU-Senat. Deshalb ist es gut, wenn ihm der Zukunftsrat ab und zu die Fakten vorhält.

Kommentarvon Gernot Knödler

Sicher: Von nichts kommt nichts. Eine Stadt, in der die Wirtschaft floriert, hat mehr Möglichkeiten, bedürftigen Stadtteilen aufzuhelfen. Sie kann mehr Geld dafür ausgeben, mit Hilfe von Bildung Menschen aus der geistigen und materiellen Armut zu helfen. Sie kann es sich auch eher leisten, den Umweltschutz voranzutreiben. Nur: Sie muss es auch tun.

Die Indikatoren des Zukunftsrates zeigen große Probleme. Nur bei wenigen hat der Senat eigene Konzepte vorzuweisen. Beim Klimaschutz folgt er mit einem modifizierten und abgespeckten Programm der Politik seines rot-grünen Vorgängers. Bei der Stadtentwicklung hat er sich korrigiert: Nachdem er zunächst massiv gekürzt hatte, will er jetzt wieder ein wenig Geld in die ärmsten Stadtteile stecken.

Völlig haltlos scheint die Senatspolitik jedoch beim Flächenverbrauch zu sein. Wenn er weiterhin im großen Stil planieren lässt, ist von der stets beschworenen „grünen Metropole am Wasser“ bald nichts mehr übrig.